Hallmarks of Aging: Was steckt hinter den Zeichen des Alterns?


Vielleicht bist du schon einmal über den Begriff „Hallmarks of Aging“ gestolpert und hast dich gefragt, was genau damit gemeint ist. Übersetzt bedeutet es so viel wie „Kennzeichen des Alterns“. Aber was sagt uns das eigentlich? Bedeutet Altern einfach nur graue Haare und Falten oder steckt mehr dahinter? Die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit dieser Frage und hat herausgefunden, dass es bestimmte biologische Prozesse gibt, die unser Altern maßgeblich beeinflussen.
Gute Nachricht: Viele Faktoren können wir durch unseren Lebensstil positiv beeinflussen!
Das Wichtigste in Kürze
Hallmarks of Aging beschreiben biologische Prozesse, die unser Altern beeinflussen.
Ein gesunder Lebensstil kann viele dieser Prozesse positiv beeinflussen.
Wichtige Faktoren sind Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Schlaf.
Woher kommt das Konzept der „Hallmarks of Aging“?
Die „Hallmarks of Aging“ wurden erstmals 2013 in einer wissenschaftlichen Arbeit von López-Otín und Kollegen beschrieben (1). Die Forscher haben verschiedene Mechanismen identifiziert, die zum Alterungsprozess beitragen. Diese Erkenntnisse helfen uns zu verstehen, warum unser Körper mit der Zeit anfälliger für bestimmte Beschwerden wird. Und noch wichtiger: Sie zeigen, dass Altern kein starrer Prozess ist, sondern dass wir ihn bis zu einem gewissen Grad mitgestalten können.
Die ursprüngliche Liste umfasste neun verschiedene Mechanismen, die 2023 um weitere ergänzt wurden. Diese „Hallmarks of Aging“ beschreiben, was in unseren Zellen passiert, wenn wir älter werden – und wie wir dem entgegenwirken können.
Die Hallmarks of Aging
Die verschieden Hallmarks of Aging sind miteinander verknüpft, wobei:
Primäre Hallmarks das Altern auslösen
Antagonistische Hallmarks anfänglich vorteilhaft sind, aber mit zunehmendem Alter schädlich werden und
Integrative Hallmarks die Folgen des Alterns im Laufe der Zeit widerspiegeln.
Schauen wir uns einige der Hallmarks of Aging und ihre Bedeutung genauer an (1):
Genomische Instabilität – DNA-Schäden als Altersfaktor
Unsere DNA ist das Baugerüst unseres Körpers, doch mit der Zeit sammeln sich Fehler an – sei es durch Umweltfaktoren, Stress oder einfach der natürliche Alterungsprozess können dazu führen, dass unsere Zellen nicht mehr optimal funktionieren. Veränderungen auf der molekularen Ebene können zur normalen als auch zur krankhaften Alterung beitragen (2).
Epigenetische Veränderungen – Gene sind nicht unser Schicksal
Unsere Gene bleiben zwar gleich, aber ihre Aktivität verändert sich im Laufe unseres Lebens (5). Mit dem Alter nehmen wichtige Mechanismen der Zellgesundheit ab, was zu Gebrechlichkeit und Krankheiten führen kann. Veränderungen im Erbgut und Chromatin spielen eine zentrale Rolle im Alterungsprozess (6).

Telomer-Abnutzung – die biologische Uhr unserer Zellen
Telomere sind die Schutzkappen unserer Chromosomen. Sie werden kürzer nach mehreren Zellteilungen, bis sie schließlich so stark abgenutzt sind, dass die Zelle sich nicht mehr erneuern kann. Diese Schäden tragen somit zum Altern und zu altersbedingten Krankheiten bei (3). Die Abnutzungsrate wird durch das Alter, genetische Varianten, Lebensstil und soziale Faktoren beeinflusst (4).
Verlust der Proteinhomöostase – wenn Zellen ihren Müll nicht mehr loswerden
Proteine sind für zahlreiche Körperfunktionen essenziell. Mit dem Alter lässt jedoch die Fähigkeit nach, fehlerhafte oder beschädigte Proteine zu beseitigen. Dies kann zur Entstehung von fortschreitenden Erkrankungen des Nervensystems beitragen (1).

Deregulierte Nährstofferfassung – zu viel Energie, zu wenig Balance
Das ‘Nährstoff-Sensor-Netzwerk' reguliert wichtige Prozesse wie Zellwachstum, Stoffwechsel und Immunfunktionen, indem es auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Stressfaktoren reagiert. Mit zunehmendem Alter wird dieses Netzwerk jedoch weniger effektiv, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann (7,8).
Mitochondriale Dysfunktion – wenn die Zellkraftwerke schwächeln
Die Mitochondrien sind die Energiezentralen unserer Zellen. Sie produzieren die Energie, die unser Körper braucht. Mit zunehmendem Alter arbeiten sie jedoch weniger effizient, was zu Erschöpfung und Zellschäden führen kann (9,10)

Zelluläre Seneszenz – wenn Zellen in den Ruhestand gehen
Zelluläre Seneszenz ist eine Reaktion, die durch akute oder chronische Schädigung hervorgerufen wird (11). Manche Zellen hören im Laufe der Zeit auf, sich zu teilen. Statt aus dem Körper entfernt zu werden, bleiben sie und senden entzündungsfördernde Signale aus, die andere Zellen schädigen können.
Chronische Entzündungen – stille Treiber des Alterns
Ein überaktives Immunsystem kann dazu führen, dass der Körper dauerhaft in einem Entzündungszustand bleibt. Dieses Phänomen wird auch „Inflamm-Aging“ genannt und steht im Zusammenhang mit vielen altersbedingten Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Leiden (12).
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Was kannst du tun, um den Hallmarks of Aging entgegenzuwirken?
Um den Hallmarks of Aging entgegenzuwirken, kannst du durch gezielte Lebensstiländerungen viel bewirken. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und gesunden Fetten, unterstützt durch intermittierendes Fasten, kann die Zellgesundheit fördern und Entzündungen verringern. Regelmäßige Bewegung, wie zum Beispiel Ausdauer- und Krafttraining, trägt zur Muskelstärkung bei und verbessert die mitochondriale Funktion.
Auch ausreichend Schlaf und effektive Stressbewältigung sind wichtig, um die Erholung des Körpers zu unterstützen und die geistige Gesundheit zu erhalten. Diese gesunden Gewohnheiten können nicht nur den Alterungsprozess verlangsamen, sondern auch dein allgemeines Wohlbefinden und deine Lebensqualität steigern.

Praktische Tipps für den Alltag
Diese einfachen, aber effektiven Gewohnheiten können dir helfen, das Risiko von altersbedingten Erkrankungen zu senken und deinen Körper dabei unterstützen, optimal zu funktionieren:
- Ernährung: Versuche, deinen Zuckerkonsum zu reduzieren und mehr pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu integrieren. Omega-3-reiche Nahrungsmittel wie fetter Fisch oder Leinsamen fördern die Zellgesundheit. Achte auf eine ausreichende Proteinzufuhr, um Muskelmasse zu erhalten und den Alterungsprozess zu verlangsamen.
- Bewegung: Finde eine Aktivität, die dir Spaß macht – ob Laufen, Radfahren, Yoga oder Tanzen. Achte darauf, sowohl Ausdauer als auch Kraft zu trainieren, um die Muskel- und Knochengesundheit zu unterstützen. Versuche, 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche zu erreichen.
- Schlaf: Sorge für 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht. Etabliere eine regelmäßige Schlafroutine, indem du jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehst und elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafen vermeidest.
- Stressbewältigung: Nimm dir Zeit für Achtsamkeit oder Meditation. Schon 5-10 Minuten täglich können helfen, den Cortisolspiegel zu senken und das Nervensystem zu beruhigen. Auch regelmäßige Pausen im Alltag und das Pflegen sozialer Kontakte fördern das seelische Gleichgewicht
- Intermittierendes Fasten: Versuche, intermittierendes Fasten in deinen Alltag zu integrieren, indem du beispielsweise 12-16 Stunden am Tag auf Nahrung verzichtest und die restliche Zeit isst. Dies unterstützt die Zellregeneration und kann Entzündungen im Körper verringern.
- Hydration: Achte darauf, ausreichend Wasser zu trinken, um die Zellen hydratisiert zu halten und den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen.
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Fazit
Zusammengefasst zeigt sich, dass die „Hallmarks of Aging“ uns einen interessanten Blick auf das Altern bieten. Es geht dabei nicht nur um graue Haare oder Falten – der Alterungsprozess ist viel komplexer und betrifft unsere Zellen auf verschiedenen Ebenen. Das Schöne daran: Wir haben die Möglichkeit, diesen Prozessen durch einen gesunden Lebensstil entgegenzuwirken. Mit einer gesunden Ernährung, regelmäßiger Bewegung, dem richtigen Umgang mit Stress und ausreichend Schlaf können wir nicht nur auf unseren Alterungsprozess Einfluss nehmen, sondern auch unser allgemeines Wohlbefinden steigern.
Es sind oft schon kleine Veränderungen im Alltag, die eine große Wirkung haben können – und es liegt in unserer Hand, wie wir unseren Körper auf dem Weg durchs Leben unterstützen. Die wichtigste Erkenntnis? Es ist nie zu spät, positive Veränderungen in den eigenen Lebensstil zu integrieren.
Was versteht man unter „Hallmarks of Aging“?
Die „Hallmarks of Aging“ sind biologische Prozesse, die das Altern beeinflussen und die Funktionsweise unserer Zellen mit der Zeit verändern.
Können wir den Alterungsprozess beeinflussen?
Ja, durch einen gesunden Lebensstil, der Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Schlaf umfasst, können wir viele Prozesse des Alterns positiv beeinflussen.
Was sind die Hauptfaktoren, die den Alterungsprozess beeinflussen?
Zu den wichtigsten Faktoren gehören Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressbewältigung.
Wann wurde das Konzept der Hallmarks of Aging eingeführt?
Das Konzept wurde erstmals 2013 von Wissenschaftlern vorgestellt und seitdem weiterentwickelt.
Wie kann ich meinen Lebensstil anpassen, um das Altern zu verlangsamen?
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung können dazu beitragen, den Alterungsprozess zu verlangsamen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Referenzen zum Nachlesen:
- López-Otín C, Blasco MA, Partridge L, Serrano M, Kroemer G. Hallmarks of aging: An expanding universe. Cell [Internet]. 19. Januar 2023 [zitiert 5. März 2025];186(2):243–78. Verfügbar unter: https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0092867422013770
- Vijg J, Dong X. Pathogenic Mechanisms of Somatic Mutation and Genome Mosaicism in Aging. Cell [Internet]. 9. Juli 2020 [zitiert 10. März 2025];182(1):12–23. Verfügbar unter: https://www.cell.com/action/showFullText?pii=S009286742030756X
- Blackburn EH, Epel ES, Lin J. Human telomere biology: A contributory and interactive factor in aging, disease risks, and protection. Science [Internet]. 4. Dezember 2015 [zitiert 10. März 2025];350(6265):1193–8. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26785477/
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