Wie gesund ist Olivenöl wirklich?

Wie gesund ist Olivenöl wirklich?

Dass Olivenöl gesund ist, das hat doch jeder schon mal gehört! Aber wie viel ist wirklich dran am Bild der 90-jährigen italienischen Dame, die dank ihrer mediterranen Ernährung immer noch quicklebendig und gesund ist?

In diesem Artikel werden wir diese Frage genauer beleuchten und erklären, ob und warum Olivenöl eigentlich gesund ist!

Olivenöl kann Gesundheit bis ins hohe Alter schenken

Pauschale Aussagen, dass ein bestimmtes Lebensmittel gesünder als ein anderes ist, sind nicht immer so leicht zu treffen. Schließlich gleicht kein Mensch vollständig dem anderen. Wenn es jedoch ein Lebensmittel gibt, welches aus einer gesunden Ernährungsweise kaum wegzudenken ist und sogar Gesundheit bis ins hohe Alter schenken kann, dann ist es das Olivenöl.

In dieser bahnbrechenden Studie (1) aus dem Jahr 2014 kamen Forscher zu dem Ergebnis, dass eine mediterrane Ernährung, die reich an Olivenöl und ungesättigten Fettsäuren ist, die Telomere verlängern und damit den Alterungsprozess verlangsamen und sogar zum Teil rückgängig machen kann. Das klingt vielversprechend, sodass wir uns das Thema noch etwas genauer anschauen möchten.

Jüngere Zellen dank längerer Telomere

Telomere sind ein maßgeblicher Faktor im menschlichen Körper, wenn es um seine Alterung geht. Sind die Telomere lang, kann der Körper immer wieder vitale und jugendliche, neue Zellen produzieren. Mit der Alterung und jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere allerdings nach und nach. Und genau diesem Prozess wirkt eine mediterrane Kost und damit allen voran auch das gesunde Öl der Olive entgegen.

Polyphenole - Das Geheimnis von gesundem Olivenöl

Bei der Frage, was ein wirklich gesundes Olivenöl ausmacht, kommen wir nicht umhin, uns den Gehalt an Polyphenolen ganz genau anzusehen. Polyphenole sind eine Gruppe sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe. In Oliven sind vor allem das Oleuropein, Oleocanthal, Hydroxtyrosol und Tyrosol von Bedeutung.

Polyphenole sind kraftvolle Antioxidantien. Sie schützen die Zellen des Körpers vor freien Radikalen. Diese Studie (2) aus dem Jahr 2018 deutet darauf hin, dass Polyphenole sogar dabei helfen können, Krebs, Herzkreislauf-Erkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer vorzubeugen.

Oleocanthal konnte in dieser Studie (3) innerhalb von 30 Minuten nach Kontakt Krebszellen abtöten. Diese Studie wurde jedoch im Reagenzglas und nicht am lebenden Menschen durchgeführt und kann daher natürlich nicht 1 zu 1 auf den Menschen übertragen werden.

Tyrosol ist ein weiteres effektives Antioxidans aus der Familie der Polyphenole. Es konnte in einer Studie (4) die Entzündungsreaktionen der Mastzellen vermindern. Was besonders für Allergiker interessant sein könnte. Wobei hier natürlich auch wieder gilt, dass sich Ergebnisse im Labor nicht immer 1 zu 1 auf den Menschen übertragen lassen. Trotzdem denken wir, dass ein hochwertiges Olivenöl mit einem hohen Polyphenolgehalt in jeder gesunden Ernährung seinen Platz haben sollte.

Polyphenole in die eigene Ernährung integrieren

Es gibt natürlich mehrere Wege, Polyphenole in die eigene Ernährung zu integrieren. Wer auf ein herkömmliches Olivenöl setzt, wird sich mit einem Polyphenol-Gehalt von maximal 250mg/kg begnügen müssen. In Ausnahmefällen gibt es auch Olivenöle mit bis zu 500mg/kg im Handel. Auch der Gehalt an Vitamin E und weiteren Mineralien und Vitaminen schwankt mit der jeweiligen Qualität.

Eine Hand hält einen Olivenzweig mit grünen Oliven.

Bei Cellavent bieten wir O´Liv Plus mit einem Polyphenolgehalt von 750mg/kg an. Durch die gewissenhafte Ernte werden ausnahmslos junge und unbeschädigte Oliven verarbeitet. Außerdem werden bei der Olivenernte keine Singvögel durch Erntemaschinen getötet, da die Oliven für O´Liv Plus nur händisch geerntet werden, was das Produkt wirklich zu 100% vegan macht.

Mehr über das Thema Polyphenole erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Polyphenole – Warum sind sie gesund?

Wie beeinflusst Olivenöl unser Cholesterin?

Wer seine Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten möchte, braucht ein gesundes Herz. Genauer gesagt, ein starkes und funktionierendes Herz-Kreislaufsystem. Hier kommt der Cholesterinwert ins Spiel.

Damit das Herz seine Arbeit machen kann und alle Gefäße elastisch und gesund sind, braucht der Körper Cholesterin. Cholesterin ist nämlich nicht wie von vielen angenommen generell "gut" oder "schlecht". Cholesterin ist für die Stabilität der Zellen und die Bildung von vielen Hormonen unverzichtbar. 

Es gilt jedoch wie so oft im Leben: Auf die richtige Mischung kommt es an.

Cholesterin setzt sich zusammen aus den im Labor gemessenen Werten HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin. Beide haben unterschiedliche Funktionen im Körper. Und nur wer das richtige Verhältnis hiervon im Blut und seinem Körper besitzt, bleibt gesund. Leider ist dieser Wert bei vielen Menschen komplett aus der Balance gekommen. In ihrer Ernährung befinden sich zu viele Omega-6-Fettsäuren.

Die gute Nachricht ist, dass wir diesen Wert selbst über unsere Ernährung beeinflussen können.

Olivenöl mit wertvollen ungesättigten Fettsäuren

Ein Olivenöl von hoher Qualität ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Ausgleich, da unsere Ernährung häufig zu viele Omega-6-Fettsäuren enthält. Der vielbesagte Esslöffel Olivenöl ist damit ein wichtiger Baustein einer ausgewogenen Ernährung.

Also schnell zum Discounter und sich das nächstbeste Olivenöl kaufen? Nein, nicht so schnell! Denn Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Auf die Qualität kommt es an.

Welches Olivenöl ist das gesündeste?

Um die vollen gesundheitlichen Vorteile des Öls auch wirklich nutzen zu können, ist es wichtig, die Qualität des Öls genau unter die Lupe zu nehmen. Welches Olivenöl hat also die beste Qualität?

Zuallererst ergibt es natürlich Sinn, ein gutes Bio-Olivenöl zu erwerben, da hier der Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen höher ist und auch keine schädlichen Pestizide beim Anbau und nach der Ernte verwendet werden.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist, ob es sich um "Olivenöl", "natives Olivenöl", oder "extra natives Olivenöl" handelt.

1. Extra natives Olivenöl

Das extra native Olivenöl wird aus jungen und unbeschädigten Oliven gewonnen. Zusätzlich wird das Öl nur kaltgepresst und nicht mit warm gepressten Ölen gemischt. Dadurch bleiben mehr Vitamine (z.B. Vitamin E) und Mineralien erhalten. Es ist das hochwertigste Olivenöl unter den drei genannten Kategorien und darf maximal 0.8% freie Fettsäuren enthalten. Wir setzen mit O´Liv Plus auf weniger freie Fettsäuren und dafür verstärkt auf ungesättigte Fettsäuren, um ein Olivenöl speziell für die Gesundheit zu erhalten. Durch den hohen Anteil an Polyphenolen und die anderen sekundären Pflanzenstoffe hat dieses Öl einen leicht scharfen und bitteren Geschmack.

2. Natives Olivenöl

In nativem Olivenöl werden auch reife und beschädigte Oliven verarbeitet. Zudem darf das Öl eine Mischung aus kaltgepressten und verarbeiteten Ölen sein. Die Menge an freien Fettsäuren darf maximal 2% betragen. Es ist in der Regel auch nicht so dunkel und scharf im Geschmack wie das extra native Öl. Der Anteil an Polyphenolen ist auch weitaus geringer als im extra nativen Öl.

3. Nicht raffiniertes Öl (Lampantöl)

Dieses Öl ist nicht genießbar und hat mehr als 2% freie Fettsäuren. Traditionell wurde es als Brennstoff für Lampen verwendet.

Doch Vorsicht – Viele Öle werden gepanscht!

Nur weil auf einem Olivenöl "extra nativ" oder "extra vergine" steht, muss nicht immer die ausgelobte Qualität enthalten sein. Olivenöl ist ein Geschäft und nicht jeder Händler sollte Ihr Vertrauen genießen. In einer Stichprobe der Stiftung Warentest (5) hielten nur 16 von 19 Ölen, was sie versprachen. Und sogar alle, bis auf eines, waren mit Mineralölen gepanscht.

Wenn Sie Ihrer Gesundheit wirklich etwas Gutes tun möchten, dann achten Sie bitte darauf, einen Hersteller Ihres Vertrauens zu wählen.

Quellen

(1) Crous-Bou M, Fung T T, Prescott J, Julin B, Du M, Sun Q et al. Mediterranean diet and telomere length in Nurses’ Health Study: population based cohort study BMJ 2014; 349 :g6674 doi:10.1136/bmj.g6674.
(2) Gorzynik-Debicka M, Przychodzen P, Cappello F, et al. Potential Health Benefits of Olive Oil and Plant Polyphenols. Int J Mol Sci. 2018;19(3):686. Published 2018 Feb 28. doi:10.3390/ijms19030686.
(3) Onica LeGendre, Paul AS Breslin & David A Foster (2015) (-)-Oleocanthal rapidly and selectively induces cancer cell death via lysosomal membrane permeabilization, Molecular & Cellular Oncology, 2:4, DOI: 10.1080/23723556.2015.1006077.
(4) Je IG, Kim DS, Kim SW, Lee S, Lee HS, Park EK, Khang D, Kim SH. Tyrosol Suppresses Allergic Inflammation by Inhibiting the Activation of Phosphoinositide 3-Kinase in Mast Cells. PLoS One. 2015 Jun 11;10(6):e0129829. doi: 10.1371/journal.pone.0129829. PMID: 26068872; PMCID: PMC4465982.
(5) Henrich, S. (2022, 10. Mai). Öko-Test: Vernichtendes Urteil für Olivenöle von Aldi, Lidl und Rewe. Merkur.de. https://www.merkur.de/verbraucher/testergebnisse-mineraloel-lebensmittel-olivenoele-test-oekotest-verbraucher-91527129.html.