Adaptogene: Welche Pflanzen helfen bei Stress und Müdigkeit?

Titelbild-Ginseng
Adaptogenhaltige Lebensmittel und Wurzeln

Stellt der Alltag hohe Anforderungen an dich, sodass du kaum Zeit zum Durchatmen findest? Wenn Müdigkeit, Stress und das Gefühl, nur noch zu funktionieren, zu deinen täglichen Begleitern gehören, dann solltest du jetzt weiterlesen. Denn es gibt Pflanzen, die deinen Körper dabei unterstützen können, sich besser an die Anforderungen des Alltags anzupassen. Diese sogenannten Adaptogene sind seit Jahrhunderten bekannt und unterstützen deinen Körper dabei, die innere Balance zu finden und die Widerstandskraft zu stärken.

Das Wichtigste in Kürze

Adaptogene sind natürliche Pflanzenstoffe, die den Körper dabei unterstützen, sich besser an Stress und Belastungen anzupassen

Zu den bekanntesten Adaptogenen gehören Ashwagandha, Safran, Ginseng und Rosenwurz, die für ihre stressregulierenden und stärkenden Eigenschaften bekannt sind

Schon seit Jahrhunderten werden Adaptogene in der traditionellen Anwendung zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens eingesetzt. Ihre vielseitigen positiven Effekte auf den Körper werden heute in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht. 

Was sind Adaptogene? 

Adaptogene sind natürliche Pflanzenstoffe, die den Körper widerstandsfähiger gegenüber physischen und psychischen Belastungen machen. Sie helfen ihm, sich besser an Stress anzupassen, ohne den Sauerstoffverbrauch zu erhöhen. Der Begriff „Adaptogen“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet anpassen“ und genau das ist ihre die Aufgabe: Sie fördern die Resilienz und unterstützen das innere Gleichgewicht, indem sie die natürlichen Regulationsprozesse im Körper stabilisieren.

Die Anwendung von Adaptogenen hat in traditionellen Anwendungen eine lange Geschichte und wird heute zunehmend wissenschaftlich erforscht. Zahlreiche Studien bestätigen mittlerweile ihre positiven Effekte.

Diese natürlichen Substanzen machen Adaptogene so kraftvoll

Adaptogene sind etwas ganz Besonderes: Ihre Kraft beruht auf dem perfekten Zusammenspiel verschiedener bioaktiver Substanzen. Erst diese einzigartige Kombination macht sie so wertvoll für den Körper. Doch welche Inhaltsstoffe stecken wirklich hinter ihrer Wirkung?

Eine Art von Ginseng wird überprüft

Die wichtigsten Verbindungen, die Adaptogene so kraftvoll machen:

  • Triterpenoid-Saponine und Ecdysteron: Pflanzenabwehrstoffe zum Schutz vor Fressfeinden und Krankheitserregern.

  • Phytosterole: Stabilisieren die Zellmembranen von Pflanzen und unterstützen die Produktion pflanzlicher Hormone. 

  • Lignane: Schützen Pflanzen vor schädlichen Mikroorganismen und UV-Strahlung. 

  • Alkaloide, Flavonoide, Vitamine und weitere bioaktive Substanzen: Unterstützen die Pflanzenabwehr gegen Schädlinge, regulieren das Pflanzenwachstums und bieten antioxidativen sowie UV-Schutz (1).

Keine Sorge, du musst dir nicht all diese Inhaltsstoffe merken. Wichtiger ist, welche Pflanzen sie enthalten und wie sie deinen Körper unterstützen. Obwohl alle Adaptogene dabei helfen, mehr Balance zu schaffen, haben sie unterschiedliche Eigenschaften. Jede Pflanze ist einzigartig und unterstützt den Körper auf unterschiedliche Weise. Im Folgenden stellen wir dir die bekanntesten Adaptogene vor und zeigen, was sie so besonders macht.

Ashwagandha als ein effektives Adaptogen 

Eine Insulinresistenz wird oft durch eine Ernährung mit hohem Zuckerkonsum und Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index verursacht, da diese den Insulinspiegel dauerhaft erhöhen. Gleichzeitig können Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Faktoren, wie familiäre Vorbelastungen oder Erkrankungen wie PCOS, das Risiko steigern. Auch ein niedriger Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen sowie ein hoher Anteil an Fruchtzucker und ungesunden Fetten in der Ernährung fördern die Entwicklung einer Insulinresistenz. Trotz dieser bekannten Zusammenhänge werden die genauen molekularen Ursachen weiterhin erforscht (1).

Sicherlich hast du schon von Ashwagandha gehört, und das nicht ohne Grund! Dieses beliebte Superfood hat tatsächlich einiges zu bieten. Ashwagandha (Withania somnifera) ist ein Strauch, der in Indien, Sri Lanka und dem Nahen Osten heimisch ist. Heute wächst diese bemerkenswerte Pflanze auch in wärmeren Teilen Europas, insbesondere im Mittelmeerraum.

Seine positiven Effekte verdankt Ashwagandha einer besonderen Mischung aus bioaktiven Inhaltsstoffen. Besonders hervorzuheben sind die steroidalen Alkaloide und Laktone, bekannt als Withanolide, die vor allem in den Wurzeln und Blättern vorkommen. 

Der botanische Name Somnifera bedeutet „schlaffördernd“ und verrät bereits eine seiner bekanntesten Eigenschaften von Ashwagandha: beruhigende und entspannende Wirkung.

In der traditionellen Anwendung wird Ashwagandha aufgrund seiner vielseitigen positiven Wirkungen eingesetzt, insbesondere bei:

  • Schlafstörungen 

  • Angstzuständen 

  • Stress uvm.  

Ginseng auf einem dunklen Holzunterboden

Wie genau unterstützt Ashwagandha deinen Körper?

  • Durch die Regulierung der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse): HPA-Achse steuert die körperliche Reaktion auf Stress. Ashwagandha hilft, dieses System ins Gleichgewicht zu bringen und fördert damit das hormonelle Gleichgewicht.

  • Unterstützung des Immunsystems: Ashwagandha trägt dazu bei, die Immunzellen zu stärken und das Immunsystem zu stabilisieren, um die körperliche Widerstandsfähigkeit zu verbessern (2).

Erfahre hier mehr über die vielfältigen Vorteile von Ashwagandha.  

Safran: Wie wirkt das bekannte Gewürz auf deinen Körper?

Safran kennst du wahrscheinlich als edles Gewürz, doch er ist gleichzeitig ein Adaptogen mit vielseitigen Eigenschaften. Diese besondere Pflanze, mit dem botanischem Namen Crocus sativus L. gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und wächst in verschiedenen Regionen Asiens, Afrikas und Europas.

Mit seinen feinen Blättern und den violetten, becherförmigen Blüten ist Safran optisch schon beeindruckend, doch das wahre Gold steckt in seinen leuchtend roten Narbenfäden. Sie verströmen nicht nur einen unverwechselbaren Duft, sondern enthalten auch die wertvollen bioaktiven Substanzen, die Safran seine besondere Wirkung verleihen.

Schon in der Antike nutzten die Perser Safran als Adaptogen. In ihrer traditionellen Heilkunde schätzte man ihn als Stärkungsmittel für das Gefäß- und Nervensystem.

Wertvolle Inhaltsstoffe von Safran

Safran enthält neben verschiedenen Mineralstoffen sowie den Vitaminen B1 und B2 auch bioaktive Verbindungen, die für seine wertvollen Eigenschaften verantwortlich sind:

  • Crocin und Crocetin: Carotinoide, die für die gelbe Farbe des Safrans verantwortlich sind.

  • Safranal: Verleiht dem Safran sein charakteristisches Aroma.

  • Picrocrocin: Sorgt für den unverwechselbaren Geschmack des Safrans.

Safranblüten im Korb

Wie wirkt Safran gegen Stress und Müdigkeit?

  • Unterstützung der Neurotransmitter: Safran sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis von Serotonin und Dopamin, zwei Botenstoffen zwischen Nervenzellen, die eine Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Antrieb spielen.

  • Stärkung des Immunsystems: Safran trägt dazu bei, die körperliche Abwehrkraft anzuregen und sie zu unterstützen (3)

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Welche weiteren Adaptogene unterstützen dein Wohlbefinden?

Neben Safran und Ashwagandha gibt es eine Vielzahl anderer Pflanzen, die für ihre adaptogenen Eigenschaften bekannt sind und in der modernen Forschung zunehmend Beachtung finden. Jede dieser Pflanzen bringt ihre eigenen einzigartigen Vorteile mit sich, die auf die Bedürfnisse des Körpers in verschiedenen Lebenssituationen abgestimmt sind. Hier stellen wir dir weitere bekannte Adaptogene vor:

  • Asiatischer Ginseng (Panax Ginseng) ist eine der ältesten Heilpflanzen und wird seit Tausenden von Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Traditionell wird Ginseng verwendet, das Immunsystem zu stärken, die Müdigkeit zu bekämpfen und die Vitalität zu steigern

  • Rosenwurz (Rhodiola rosea) gedeiht in den kalten Bergregionen Asiens und Skandinaviens und enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Salidrosid und Rosavin. Traditionell wird Rosenwurz genutzt, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und das Wohlbefinden zu fördern, insbesondere bei Müdigkeit, depressiven Verstimmungen sowie Störungen des Nervensystems (1).

  • Maca (Lepidium meyenii) ist eine peruanische Pflanze, die in Höhenlagen über 4000 Metern wächst. Sie enthält essenzielle Aminosäuren, Fettsäuren sowie Macaene und Macamide, die für ihre adaptogene Wirkung verantwortlich sind. Traditionell wird Maca eingesetzt, um die Stimmung zu heben, die hormonelle Balance zu unterstützen, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und die sexuelle Funktion zu fördern (4).

Verschiedene Maca

Adaptogene im Alltag: So integrierst du sie in deine Routine 

Adaptogene lassen sich einfach in den Alltag integrieren, um ihre positiven Effekte voll auszuschöpfen. Es gibt verschiedene Optionen, wie du diese Pflanzen in deine tägliche Routine einbauen kannst, je nachdem, was am besten zu dir passt:

  • Tee: Eine sanfte und einfache Möglichkeit, Adaptogene zu genießen.

  • Tinkturen: Diese konzentrierten Flüssigextrakte bieten eine schnelle und effiziente Aufnahme der Inhaltsstoffe.

  • Pulver: Pflanzen wie Ashwagandha, Rosenwurz oder Ginseng sind als Pulver erhältlich und lassen sich unkompliziert in Smoothies, Säfte, Suppen oder Wasser einrühren.

  • Nahrungsergänzungsmittel: Kapseln oder Tabletten ermöglichen eine einfache und präzise Dosierung und gewährleisten eine gleichbleibende Qualität.

  • Kochen: Wer gerne in der Küche experimentiert, kann Maca oder Ginseng in energiereichen Riegeln oder Müsli einbauen.

Tee im Glas und daneben eine gelbe Pflanze

Die Wirkung von Adaptogenen wird intensiv erforscht, und viele Studien deuten darauf hin, dass diese Pflanzen positive Effekte auf den Körper haben können. Zwar gibt es noch offene Fragen, aber im Allgemeinen gelten Adaptogene als sicher und verursachen meist weniger Nebenwirkungen als synthetische Alternativen. Damit du ihre Vorteile voll ausschöpfen kannst, ist es ratsam, mit kleineren Dosierungen zu beginnen, die passende Anwendung für dich zu finden und die Wirkung auf deinen Körper zu beobachten. 

Fazit

Die Kraft der Natur zeigt sich eindrucksvoll in den Adaptogenen: Pflanzen, deren wertvolle Inhaltsstoffe vielseitige Effekte auf deinen Körper haben können. So kannst du deinen Körper dabei unterstützen, den täglichen Herausforderungen mit mehr Resilienz und Gelassenheit zu begegnen. Pflanzen wie Ashwagandha, Safran und Ginseng haben sich über Jahrhunderte hinweg als wertvolle Adaptogene bewährt und bieten eine natürliche Hilfe, um mehr Balance und innere Ruhe in dein Leben zu bringen. 

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FAQs

Wie wirken Adaptogene?

Sie unterstützen den Körper, indem sie die physiologische Reaktion auf Stress regulieren und das innere Gleichgewicht aufrechterhalten. 

Wie kann ich Adaptogene in meinen Alltag integrieren?

Adaptogene können in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, Tees oder als Zutaten in Lebensmitteln wie Smoothies oder Suppen eingenommen werden. 

Welche Adaptogene gibt es?

Zu den bekanntesten gehören Ashwagandha, Safran, Rosenwurz, Ginseng und Maca. 

Können Adaptogene die Wirkung von Medikamenten beeinflussen?

In einigen Fällen können Adaptogene mit Medikamenten interagieren. Es ist ratsam, vor der Einnahme einen Arzt zu konsultieren. 

Verursacht die Einnahme von Adaptogenen Nebenwirkungen?

Generell gelten die meisten Adaptogene als sicher und haben nur wenige bis gar keine Nebenwirkungen. In einigen Fällen können leichte Magenbeschwerden oder Schlafstörungen auftreten. Außerdem reagiert jede Person individuell auf unterschiedliche Substanzen. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt konsultiert werden. 

Sind natürliche Adaptogene besser als synthetische?

Natürliche Adaptogene bieten eine synergistische Wirkung und verursachen oft weniger Nebenwirkungen als synthetische Varianten, da sie auf die natürliche Balance im Körper abgestimmt sind. 

Referenzen zum Nachlesen:

  1. Todorova V, Ivanov K, Delattre C, Nalbantova V, Karcheva-Bahchevanska D, Ivanova S. Plant Adaptogens-History and Future Perspectives. Nutrients 2021; 13(8). doi: 10.3390/nu13082861.
  2. Speers AB, Cabey KA, Soumyanath A, Wright KM. Effects of Withania somnifera (Ashwagandha) on Stress and the Stress- Related Neuropsychiatric Disorders Anxiety, Depression, and Insomnia. Curr Neuropharmacol 2021; 19(9):1468–95. doi: 10.2174/1570159X19666210712151556.
  3. Anaeigoudari F, Anaeigoudari A, Kheirkhah-Vakilabad A. A review of therapeutic impacts of saffron (Crocus sativus L.) and its constituents. Physiol Rep 2023; 11(15):e15785. doi: 10.14814/phy2.15785.
  4. Kasprzak D, Jodlowska-Jedrych B, Borowska K, Wojtowicz A. Lepidium meyenii (Maca) – multidirectional health effects – review. Current Issues in Pharmacy and Medical Sciences 2018; 31(3):107–12. doi: 10.1515/cipms-2018-0021.