Fructoseunverträglichkeit: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmethoden

Fructoseunverträglichkeit: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmethoden

Fructoseunverträglichkeit: ein wachsendes Problem in der modernen westlichen Gesellschaft.

Fructose kommt natürlicherweise überwiegend in Obst vor. Problematisch ist allerdings vor allem der übermäßige Verzehr industriell hergestellter Fructose. Diese verbirgt sich in vielen verarbeiteten Lebensmitteln und wird nicht ausgewiesen. Daher ist die Fructoseaufnahme in der Bevölkerung erheblich gestiegen. In diesem Beitrag werden verschiedene Formen von Fructoseunverträglichkeit, deren Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsoptionen erläutert.

Was ist eine Fructoseunverträglichkeit?

Bei Fructose handelt es sich um ein Monosaccharid (Einfachzucker), welcher natürlicherweise in Früchten und Honig enthalten ist. Fructose hat eine hohe Süßungskraft und wird daher in den letzten Jahrzehnten vermehrt industriell hergestellt. Diese Art von Fructose wird als „High-Fructose-Corn-Syrup“ oder Maissirup bezeichnet und findet Verwendung in verarbeiteten Lebensmitteln und gesüßten Getränken. Durch den steigenden Konsum nimmt seitdem auch der Fructosekonsum zu, was wiederum zu vermehrten Fällen von Fructoseunverträglichkeit führt (1).

Um die Entstehung und Wirkung von Fructoseunverträglichkeit zu verstehen, sollen drei Begriffe differenziert werden. Neben der angeborenen und seltenen, sogenannten hereditären Fructoseintoleranz gibt es die Fructosemalabsorption und die intestinale Fructoseintoleranz. Diese Krankheitsbilder unterscheiden sich in einigen, wichtigen Aspekten:

Hereditäre Fructoseintoleranz

  • Verursacht durch angeborenen Defekt des Enzyms Aldolase B, welches in Leber, Nieren und Dünndarm vorkommt
  • Selbst geringe Mengen an Fructose können schwere gesundheitliche Schäden verursachen, daher ist ein kompletter Verzicht auf fructosehaltige Lebensmittel erforderlich
  • Wird häufig im Säuglingsalter entdeckt, später entwickeln die Betroffenen eine Aversion gegen Süßes
  • Prävalenz 1: 26000

Fructosemalabsorption

  • Physiologische Störung des Körpers Fructose aus der Nahrung aufzunehmen
  • Insuffiziente Absorption von Fructose aus dem Darm
  • Verursacht häufig keine Symptome

Intestinale Fructoseintoleranz

  • Fructosemalabsorption mit darauf zurückzuführenden Symptomen (1, 2)

Welche Symptome weisen auf eine Fructoseunverträglichkeit hin?

Liegt eine Fructoseunverträglichkeit vor, reagiert der Körper bei Fructosekonsum vor allem mit gastrointestinalen Beschwerden. Diese kommen zustande, wenn die physiologische Kapazität an Fructoseabsorption von 35 bis 50 g Fructose stündlich überschritten wird. Bei Betroffenen von Fructosemalabsorption treten die Symptome schon bei niedrigen Mengen an Fructose von weniger als 25 g auf (1, 3).

Häufige Symptome, die bei einer Fructoseintoleranz auftreten, sind:

  • Eine übermäßige Ansammlung von Gasen im Darm
  • Blähungen
  • Bauchkrämpfe
  • Durchfall
  • Depression

Bei der hereditären Fructoseintoleranz soll vollständig auf Fructose verzichtet werden, da Fructose in jeder Menge unverträglich ist. Wird dennoch Fructose konsumiert, können weitere akute Symptome auftreten. Dazu gehören Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Blässe und Krampfanfälle. Chronisch kann es zu Aszites (Wassersucht), Ikterus (Gelbsucht) und Leberzirrhose kommen. Wird nach der Einnahme von Fructose keine Behandlung vorgenommen, kann der Konsum von Fructose sogar tödlich enden.

Außerdem kann sich eine Fructoseintoleranz negativ auf die Psyche auswirken. Personen, die an Fructosemalabsorption leiden, tendieren dazu an Depressionen zu erkranken. Dies liegt am Mangel an der Aminosäure L-Tryptophan. L-Tryptophan ist die biochemische Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin. Beim Überschuss an Fructose im Körper wird dem Stoffwechsel L-Tryptophan entzogen. Das kann dann nicht mehr zur Serotoninsynthese zur Verfügung gestellt werden (2). Neben Depression kann ein Mangel an dieser Aminosäure weitere Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören Panikattacken, Schlafstörung und Muskelschmerzen (4).

Fructoseintoleranz kann außerdem Symptome an der Haut verursachen. Durch übermäßigen Zuckerkonsum verändert sich die Darmflora. Ist diese nicht ausgeglichen, kann sich dies negativ auf die Haut mit Trockenheit, Pickeln, Entzündungen und Falten auswirken (5). Eine unausgeglichene Darmflora durch Fructoseintoleranz kann auch Augenprobleme verursachen. Dazu gehören Augenerkrankungen wie Uveitis, altersbedingte Makuladegeneration, Glaukom und Chalazion (6).

Was verursacht eine Fructoseunverträglichkeit?

Um Fructoseintoleranz zu verstehen, lohnt es sich zunächst den Stoffwechsel von Fructose im Körper anzuschauen. Fructose gelangt über die Nahrung zunächst in den Dünndarm. Dort findet die enzymatische Spaltung von Kohlenhydraten statt. Im Dünndarm wird Fructose an den Bürstensaumzellen im Dünndarmlumen von zwei Membrantransportproteinen namens  „GLUT“ und „SGLT“ transportiert.

GLUT-5-Transporter transportieren Fructose in die Bürstensaumzellen. Da GLUT-5 nur eine geringe Kapazität aufweist, wird bei gleichzeitigem Vorhandensein von Glucose GLUT-2 aktiviert, um die Fructose-Aufnahme zu unterstützen. Von den Bürstensaumzellen gelangt Fructose in die Blutbahn und wird weiter in die Leber transportiert.

Aufgrund dieses Mechanismus kann Fructose in Kombination mit Glucose besser absorbiert werden. Aus diesem Grund ist die Verträglichkeit von Obstsorten mit hohem Glucose-Anteil besser, als bei solchen mit mehr Fructose. Im Gegensatz zu Glucose, hemmt die Anwesenheit von Sorbitol, einem Zuckeralkohol, die Absorption von Glucose. Sorbitol konkurriert mit Fructose um den GLUT-5-Transporter, wodurch seine Aktivität gehemmt wird und Fructose nicht effizient verstoffwechselt werden kann. Sorbitol befindet sich wie Fructose ebenfalls in Obst.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn die Funktionsweise der Fructose-Transporter gehemmt ist, kann Fructose nicht effizient absorbiert werden. Dabei wird der nicht absorbierte Anteil von Fructose aus dem Dünndarm in den Dickdarm transportiert. Dort wird Fructose durch Fermentation zu Wasserstoff, Kohlendioxid und kurzkettige Fettsäuren verstoffwechselt. Dieser Prozess verursacht die im vorherigen Kapitel genannten Symptome.

Bei der hereditären Fructoseintoleranz ist der Stoffwechselprozess in der Leber eingeschränkt. Normalerweise wird Fructose in der Leber über das Enzym Fructokinase in Fructose-1-phosphat umgewandelt. Anschließend wird Fructose-1-phosphat durch das Enzym Aldolase B in zwei weitere Teile gespalten: Glycerinaldehyd und Dihydroxyacetonphosphat. Da allerdings bei der hereditären Fructoseintoleranz genetisch ein Mangel an Aldolase B vorliegt, ist diese Umwandlung nicht möglich. Dabei sammelt sich Fructose in der Leber an, welche in größeren Mengen toxisch wirken kann. Des Weiteren werden dadurch die sogenannte Glykolyse und Gluconeogenese gehemmt. Dadurch wird die ATP-Synthese zur Energiebereitstellung eingeschränkt und es kann zu lebensbedrohlichen Unterzuckerungen kommen (2).

Diagnose von Fructoseunverträglichkeit

Zur Diagnose von Fructoseunverträglichkeit gibt es mehrere Möglichkeiten, welche im Nachfolgenden beschrieben werden. Jedoch sind nicht alle Methoden für alle Formen von Fructoseintoleranz geeignet. Bei der hereditären Fructoseintoleranz stellen der sogenannte Selbsttest und der Wasserstoffatemtest dürfen viele Tests sogar gar nicht angewandt werden. Falls der Verdacht besteht, muss die Diagnostik daher in enger Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Der Selbsttest stellt eine einfache Möglichkeit dar, Fructoseintoleranz selbst zu überprüfen. Dabei wird nach dem Prinzip einer Eliminationsdiät vorgegangen.  In der „Auslassphase“, die mehrere Tage andauert, wird vollständig auf fructose- und sorbithaltige Lebensmittel verzichtet. In diesem Zeitraum sollten keine Symptome auftreten. Anschließend startet die „Provokation“ mit fructosehaltigem Obst, wie Äpfeln und Wassermelone, die ein ungünstiges Glucose-Fructose-Verhältnis ausweisen. Um eine reine Malabsorption an Sorbit auszuschließen, soll der Anteil an Sorbit erstmal möglichst gering bleiben. Falls tatsächlich eine Fructoseunverträglichkeit vorliegt, treten nach spätestens 6 bis 8 Stunden Symptome auf. Sollten keine Symptome auftreten, werden sorbithaltige Lebensmittel wie Trockenpflaumen eingenommen.

Wie der Name es schon verrät, kann mithilfe des Wasserstoffatemtests die Fructoseunverträglichkeit über den Atem getestet werden. Die Betroffenen bekommen in diesem Test eine Fructoselösung von 25 g auf 250 ml Wasser. Liegt eine Störung der Fructoseabsorption vor, verbleibt hierbei Fructose vermehrt im Darm. Durch die Fermentation von Fructose entstehen Gase, die per Diffusion durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen. Schließlich landen diese Gase in den Lungenbläschen, wo sie abgeatmet werden. Dadurch werden sie messbar. Die Ergebnisse werden alle drei Stunden gemessen (2).

Bei der hereditären Fructoseintoleranz wird eine Blutanalyse vorgenommen, bei welcher Genmutationen des Enzyms Aldolase-B getestet werden. Ist dieses mutiert, kann eine hereditäre Fructoseintoleranz sehr genau diagnostiziert werden (1).

Welche Lebensmittel können bei einer Fructoseunverträglichkeit (nicht) konsumiert werden?

In der nachfolgenden Tabelle werden ausgewählte Lebensmittel aufgezählt, die Fructose enthalten. Daneben ist auch der Glucosegehalt notiert. Idealerweise beträgt das Verhältnis von Fructose zu Glucose 1:1, um eine effektive Absorption von Fructose zu ermöglichen.

Lebensmittel (100 g)

Fructose (g)

Glucose (g)

Rosinen

33,2

32,0

Apfel, getrocknet

27,8

9,8

Birne

6,7

1,7

Apfel

5,7

2,0

Wassermelone

3,9

2,0

Honig

38,8

33,9

 Tab. 1: Fructose- und Glucosegehalt in ausgewählten Lebensmitteln (1, 2)

Im High-Fructose-Corn-Syrup variiert die Menge an Fructose je nach Hersteller. Die Zahlen schwanken zwischen einem 42 und 90-prozentigen Anteil an Fructose. Sorbit findet sich in größeren Mengen vor allem in getrocknetem Obst. Beispielsweise sind in 100 g Pflaumen 6,6 g und in Pfirsichen 5,3 g Sorbit enthalten (2).

Bei einer Fructoseunverträglichkeit ist eine Ernährungsumstellung die effektivste Methode, die Beschwerden zu lindern. Um dies zu erleichtern und neben der Vielzahl an Lebensmitteln einen Überblick zu behalten, wurde die FODMAP-Diät entwickelt. Dabei werden bestimmte Lebensmittel vermieden und durch passende Alternativen ersetzt. Neben Fructose wird auch auf Polyole wie Sorbit, Disaccharide wie Lactose und Oligosaccharide geachtet. In der folgenden Tabelle werden fructosearme und -reiche Lebensmittel gegenübergestellt.

Lebensmittel

Reich an Fructose

Fructosearme Alternative

Obst

(siehe Tab. 1)

Avocado, Cranberrys, Limette, Zitrone, Cantaloupe Melone, Ananas, Erdbeeren, Bananen, Mandarinen

Gemüse

Artischocke, Spargel, Brokkoli, Pilze, Zwiebeln, Erbsen, Tomaten und -Tomatenprodukte

Rote Beete, Pak Choi, Sellerie, Grünkohl, Pastinake, Spinat, Süßkartoffel, Radieschen

Getreide und -produkte

Lebensmittel mit Weizen als Hauptbestandteil: Weizenbrot, Nudeln, Couscous

Buchweizenmehl, Maismehl, Grieß, Haferflocken, Quinoa, Reis

Tierische Produkte

Mariniertes und verarbeitetes Fleisch, Milchprodukte mit HFCS, vor allem zu finden in Joghurts und Milch mit Geschmack (Schokolade, Vanille)

Unbehandelte Fleischsorten, Milchprodukte wie Käse, Joghurt, auch Reis- und Mandelmilch

Tab. 2: Fructoseintoleranz: was darf ich (nicht) essen? (7)

Wie steht Fructose mit Haushaltszucker (Saccharose) in Verbindung? Sind Naturprodukte wie Honig oder Agavendicksaft bessere Alternativen? Laut dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung sind die Unterschiede zwischen natürlichen Süßungsmitteln und raffiniertem Haushaltszucker minimal. Die Spuren von Vitaminen und Mineralstoffen im Honig zum Beispiel haben so einen geringen Anteil, dass sie gesundheitlich eher irrelevant sind.

Die verschiedenen Süßungsmittel wie Honig, Kristallzucker und Ahornsirup haben ungefähr ein Verhältnis von Fructose zu Glucose von 50:50. Im Agavendicksaft überwiegt die Fructose mit 82:18. Der Gesamtzucker pro Teelöffel ist im Honig mit 5,7 g am höchsten. Im Ahornsirup sind es 4,0 g und Reissirup hat mit 3,7 g den niedrigsten Wert.  Reissirup ist das einzige natürliche Süßungsmittel, das zu 100% aus Glucose besteht. Es lässt sich zusammenfassen, dass die Quelle an Zucker keinen entscheidenden Unterschied auf die Auswirkung auf den Körper ausmacht. Der Zuckerkonsum, unabhängig welchen Ursprungs, soll einen minimalen Anteil in einer ausgewogenen Gesamternährung betragen (8).

Die gängige Methode zur Behandlung von Fructoseintoleranz ist die Ernährungsumstellung. Jedoch kann eine medikamentöse Behandlung unterstützend wirken. Dabei wird das Enzym Xylose-Isomerase in Tabletten-Form eingenommen. Dieses kann Beschwerden lindern, indem es im Dünndarm die nicht absorbierte Fructose in Glucose umwandelt. Forscher weisen allerdings auf die Notwendigkeit weiterer Forschungen hin, um bisherige Ergebnisse zu bestätigen (7, 9).

Ernährungstipps- und Empfehlungen bei Fructoseunverträglichkeit

Nach diesen Informationen könnte man meinen, dass der Konsum von Obst schädlich sei. In der heutigen westlichen Ernährungsweise wird jedoch nur ein Drittel der Fructose aus Obst und Gemüse konsumiert. Der Rest stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln, die mit industriell hergestellter Fructose angereichert wurden. Diese Art von Lebensmitteln bestimmt die Ernährungsweise zunehmend, wobei der Konsum frischer Lebensmittel zurückgeht (2).

Bei der Verstoffwechslung von Fructose ist entscheidend, dass verarbeitete Fructose wie Maissirup direkt in die Blutbahn gelangt. Beim Verzehr von rohem Obst muss der Zucker erst aus den Zellen freigelegt werden, was in der Regel nicht zu 100 % geschieht. Im Gegensatz zu künstlich hergestellter Fructose, hat Obst außerdem zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Polyphenole (8).

Ein vollständiger Verzicht auf Fructose ist bei Fructosemalabsorption kontraproduktiv. Kurzfristig würde es zu einer Verbesserung von Beschwerden kommen, allerdings würde sich langfristig die Sensitivität gegenüber Fructose erhöhen. Dies würde in einer verminderten Aktivität von GLUT-5 resultieren, wodurch die Fructoseaufnahme weniger effizient wird und schwerwiegende Symptome auftreten können. Allerdings ist es empfehlenswert auf Sorbit zu verzichten, da dieser Stoff die Fructoseabsorption hemmt (9).

Eine Ernährungsumstellung zur Verbesserung der Fructosemalabsorption kann in drei Phasen aufgeteilt werden:

  1. Fructosearme Ernährung mit dem Ziel von Beschwerdereduktion. Hierbei sollen Fructose und Zuckeralkohole vermieden werden.
  2. In der zweiten Phase wird der Fructosekonsum gesteigert, um die individuelle Fructoseverträglichkeit zu ermitteln. Außerdem erfolgt eine Anpassung auf eine ausgewogene Ernährung mit Beachtung von Fett- und Proteinzufuhr, um die Fructoseabsorption zu verbessern.
  3. Dauerernährung: Ab diesem Punkt sollte eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden. Fructose kann im tolerablen Bereich konsumiert werden.

Die oben genannten Schritte der Ernährungsumstellung sollten möglichst mit Unterstützung einer erfahrenen Ernährungsfachkraft erfolgen. Das langfristige Ziel ist nicht der Verzicht auf Fructose, sondern eine ausgewogene Ernährung mit einem tolerierbarem Fructosekonsum. Somit können Betroffenen maßgeschneiderte Empfehlungen gegeben werden, um den großen Schritt zur Ernährungsumstellung zu erleichtern. Auf diese Weise wird auch auf die notwendige Zufuhr von essenziellen Nährstoffen geachtet (3).

Um ein besseres Bild einer ausgewogenen Ernährung zu bekommen, wird im Nachfolgenden ein Tagesernährungsplan nach FODMAP mit niedrigem Fructosegehalt dargestellt:

  • Frühstück: 40 g Haferflocken, halbe Tasse laktosefreier Milch, 200 g laktosefreier Joghurt
  • Snack: 1 Scheibe Cantaloupe-Melone
  • Mittagessen: Hähnchen Risotto (ohne Knoblauch und Zwiebeln)
  • Snack: 2 Schoko-Kekse, 1 Tasse schwarzer Tee
  • Abendessen: halbe Tasse Ratatouille (niedriger FODMAP-Gehalt), 1 Tasse glutenfreie Nudeln
  • Snack: 1 Tasse Trauben, 1 Tasse schwarzer Tee (10)

Lifestyle-Anpassungen mit Fructoseunverträglichkeit

Häufig stellt es eine Herausforderung dar, mit einer Fructoseintoleranz passend einzukaufen und essen zu gehen. Die Kennzeichnung von Fructose und fructosereichem Maissirup auf Lebensmitteln ist nicht ausreichend geregelt, wodurch diese Inhaltsstoffe oft unerkannt bleiben. Auch in Restaurants muss Fructose im Gegensatz zu Lactose oder anderen Allergenen nicht ausgewiesen werden.

In den letzten Jahren wurden Apps entwickelt, die es ermöglichen, schneller einzuschätzen, ob sich Lebensmittel für die angepasste Ernährungsweise eignen. Mithilfe dieser Apps können Lebensmittel nach FODMAP-Prinzip bewertet werden. Dadurch gewinnt man einen schnellen Überblick, ob das Essen/Produkt verträglich ist, oder nicht (10).

Trotzdem kann es eine Herausforderung darstellen, mit einer Fructoseintoleranz essen zu gehen. Jedoch muss darauf nicht verzichtet werden. Ein Magazin für Betroffene mit Fructoseintoleranz hat mögliche Maßnahmen geschildert, die es erleichtern sollen, essen zu gehen:

  • Bedienung ansprechen, evtl. mit dem Koch selbst reden
  • Sich informieren, ob Gerichte aus frischen Zutaten oder Fertigprodukten zubereitet werden
  • „Systemgastronomie“ vermeiden, da häufig industriell hergestellte Zutaten verwendet werden und keine Änderungen vorgenommen werden können

Bei Getränkeauswahl ist Wasser eine sichere Alternative (11)

Fazit

Fructoseunverträglichkeit stellt ein Krankheitsbild dar, das immer häufiger auftritt. Bei der hereditären Fructoseintoleranz handelt es sich um einen genetischen Defekt, wodurch ein lebenslanger Verzicht auf Fructose erforderlich ist. Fructosemalabsorption tritt dann auf, wenn die physiologische Kapazität, die Fructose zu absorbieren, überschritten wird. Dabei sammelt sich Fructose übermäßig im Darm an und verursacht unangenehme Symptome wie Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall. Während hereditäre Fructoseintoleranz unbehandelbar ist, gibt es bei der Fructosemalabsorption verschiedene Methoden, die Fructoseabsorption zu verbessern. Dazu sollte eine Ernährungsumstellung erfolgen, indem erstmal auf Fructose verzichtet wird. Im späteren Schritt wird Fructose Stück für Stück wieder bis zur individuellen Toleranzgrenze erhöht. Ein wichtiger Faktor in der Behandlung von Fructoseintoleranz ist die Vermeidung von High-Fructose-Corn-Syrup. Dazu sollten vor allem verarbeitete Lebensmittel begrenzt werden.

Quellen

  1. Priebs J, Nier A, Schattenberg J, Bergheim I. Fruktose – Freund oder Feind? Aktuelle Ernahrungsmedizin 2016; 41(05):388–402. doi: 10.1055/s-0042-114860.
  2. Smollich M, Vogelreuter A. Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Lactose - Fructose - Histamin. 2. Aufl. Stuttgart: WVG, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 2018.
  3. Schäfer C. Fruktose: Malabsorption oder Intoleranz. Ernährungs Umschau 09; 12:694–700.
  4. Maffei ME. 5-Hydroxytryptophan (5-HTP): Natural Occurrence, Analysis, Biosynthesis, Biotechnology, Physiology and Toxicology. Int J Mol Sci 2020; 22(1). doi: 10.3390/ijms22010181.
  5. Fahrenhold M. Gesunder Darm, gesunde Haut. ästhetische dermatologie & kosmetologie 2019; 11(6):8–11.
  6. Markoulli M, Ahmad S, Arcot J, Arita R, Benitez-Del-Castillo J, Caffery B et al. TFOS Lifestyle: Impact of nutrition on the ocular surface. Ocul Surf 2023; 29:226–71. doi: 10.1016/j.jtos.2023.04.003.
  7. Fedewa A, Rao SSC. Dietary fructose intolerance, fructan intolerance and FODMAPs. Curr Gastroenterol Rep 2014; 16(1):370. doi: 10.1007/s11894-013-0370-0.
  8. Vilgis TA. Biophysik der Ernährung. 2. Aufl. Berlin: Springer Spektrum; 2022.
  9. Magistro M. Nahrungsmittelunverträglichkeiten - "wenn Essen krank macht". Aktuelle Ernährungsmedizin 2022; (47):390–410.
  10. Varney J, Barrett J, Scarlata K, Catsos P, Gibson PR, Muir JG. FODMAPs: food composition, defining cutoff values and international application. J Gastroenterol Hepatol 2017; 32 Suppl 1:53–61. doi: 10.1111/jgh.13698.
  11. my-Histaminintoleranz. Essen gehen mit Fructoseintoleranz? - Fructosefrei.de; 2016 [Stand: 02.03.2024]. Verfügbar unter: https://www.fructosefrei.de/essen-gehen-mit-fructoseintoleranz/.