Medien und Digitales
Kinder wachsen heutzutage in einem medienreichen Umfeld auf, das sie faszinierend und aufregend finden. Die Mehrheit aller Familien in Deutschland besitzt einen Computer, einen Fernseher, ein Tablet oder andere Unterhaltungsmedien, welche von Kindern liebend gerne genutzt werden. Mittlerweile sind elektronische Geräte Teil unseres Alltags und spielen auch im Leben jüngerer Kinder eine immer wichtigere Rolle.
Umso bedeutender ist es, dass dein Kind gut auf die Informationen vorbereitet ist, die ihm über die Medien vermittelt werden, damit es einen sinnvollen Umgang lernen kann.
Zu einer der wichtigsten Aufgaben der Erziehung ist es geworden, Kinder in diesem Prozess zu unterstützen und anzuleiten, damit sie die notwendige "Medienkompetenz" entwickeln können.
Eltern stehen somit vor der Herausforderung, einerseits die Chancen der neuen Technik zu nutzen und andererseits den Umgang mit elektronischen Medien zu begrenzen.
Chancen und Risiken elektronischer Medien
Sicherlich kennst du die Risiken einer regelmäßigen Mediennutzung: Langes Sitzen, wenig Bewegung, problematische Inhalte und insgesamt weniger Interaktion mit der Außenwelt. Die Nutzung von Medien kann auch die Zeit für intensives Lernen, für Aktivitäten allein oder mit anderen oder für Sport und Spiel nehmen.
Aber Vorsicht: Medien sollten nicht nur verteufelt und verbannt werden! Denn auch wenn dir der Umgang deines Kinder mit elektronischen Medien vielleicht verunsichert, gibt es dennoch nennenswerte Vorteile, die die neuen Medien mit sich bringen. So dienen sie beispielsweise als wichtige Informationsquelle, ermöglichen neue Formen des Lernens, bieten Spiel, Spaß und Unterhaltung und fördern den Austausch mit anderen.
Empfehlenswerte Medienzeiten
Alter | Stunden pro Tag |
4 bis 5 Jahre | maximal 0,5 Stunden |
6 bis 11 Jahre | maximal 1 Stunde |
ab 12 Jahren |
maximal 2 Stunden |
Dazu zählen Fernseher, Streaming, Video, DVD, Computer, Tablet, Spielkonsole, Handy und Smartphone.
Die "3-6-9-12-Regel"
Welche Medien empfehlen sich für welches Alter? Diese Frage hast du dir bestimmt schon gestellt. Es gibt zwar keine pauschale Antwort, aber eine ungefähre Faustformel, die dir als Orientierungshilfe dienen kann.
- Bildschirmmedien nicht unter 3 Jahren
- Keine eigene Spielkonsole vor 6 Jahren
- Kein Handy oder Smartphone vor 9 Jahren
- Keine unbeaufsichtigte Computer-/ Internetnutzung vor 12 Jahren
Auf den richtigen Umgang kommt es an
Das Einüben des richtigen Umgangs mit Medien ist wichtig. Kinder und Jugendliche lernen dies am besten durch klare Absprachen und Abmachungen mit ihren Eltern, also mit dir. Dabei ist es essenziell, dass diese gemeinsamen Abmachungen von allen Beteiligten verstanden und im Alltag eingehalten werden. Zum Beispiel geben fest vereinbarte Medienzeiten dem Tag Struktur und verhindern tägliche Diskussionen. Morgens vor der Schule, während des Essens und eine Stunde vor dem Schlafengehen sollten Fernseher und Computer aber sowieso ausbleiben.
Geh als gutes Vorbild voran und prüfe einmal kritisch, wie du selbst mit Medien umgehst. Außerdem verzichtet dein Kind meist viel leichter auf Fernsehen und Computer, wenn es spannende Gegenangebote gibt und kein Raum für Langeweile bleibt. Wie wäre es also mit einem Schwimmbadausflug, einer Fahrradtour, gemeinsamen Kochen, Basteln und vieles mehr.
Quellen:
- (1) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019). Gut hinsehen, gut zuhören, aktiv gestalten! Tipps für Eltern zum Thema „Mediennutzung in der Familie“.
- (2) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2021). Medien und Digitales. Elterninfo.