
Einmal falsch abgewischt oder mit kalten Füßen unterwegs – schon geht es los: Dieses fiese Stechen, das einen nachts um den Schlaf bringt und bei jedem Toilettengang das Gesicht schmerzverzerrt. Harnwegsinfekte können uns in den Wahnsinn treiben, vor allem wenn sie immer wiederkehren. Oft geht da der Griff zum Antibiotikum [1]. D-Mannose kann bei Harnwegsinfekten eine Alternative oder ergänzende Maßnahme sein.
Aber wie funktioniert das genau und was sagen die Studien dazu? Erfahre in diesem Artikel mehr über die D-Mannose und wie sie dir helfen kann, wieder entspannter durch den Alltag zu gehen.
Das Wichtigste in Kürze
D-Mannose ist ein natürlich vorkommender Zucker, der verhindern kann, dass sich Bakterien an der Blasenschleimhaut anhaften.
Der Einfachzucker kann sowohl vorbeugend als auch zur Linderung der Symptome bei akuten Blasenentzündungen eingenommen werden.
Die Einnahme kann zusammen mit einer Antibiotika-Therapie erfolgen, da keine Wechselwirkungen auftreten.

Was ist D-Mannose?
D-Mannose ist ein natürlicher Einfachzucker, der in verschiedenen Früchten wie Orangen, Pfirsichen und sogar in Kaffeebohnen vorkommt. Sie ähnelt vom Aufbau stark dem der bekannten Glukose.
D-Mannose hat allerdings keine süßende Wirkung und wird fast vollständig über die Nieren ausgeschieden.
Dort entfaltet sie eine besondere Wirkung: Sie kann helfen, das Anhaften von Bakterien an der Blasenwand zu verhindern. Hergestellt wird D-Mannose entweder durch die Extraktion aus Birken- oder Buchenholz oder die Fermentation von Glukose durch Bakterien. Auch Mais kann als Ausgangssubstanz dienen [2].
Wie entstehen Harnwegsinfekte?
Die meisten Harnwegsinfekte werden durch das Bakterium Escherichia coli (E. coli) verursacht. Dieses ist eigentlich ein harmloser Bewohner unserer Darmflora. Gelangt es jedoch in die Harnröhre, kann es sich in der Blase oder den Nieren ausbreiten [3]. Die Bakterien setzen sich dann mithilfe ihrer sogenannten Fimbrien an der Blasenschleimhaut fest, wodurch sie nicht einfach mit dem Urin ausgespült werden können. Es kommt zu einer Entzündung, die dann zu den bekannten Symptomen wie Brennen und ständigem Harndrang führt. Besonders häufig betroffen sind Frauen – hier spielt die Anatomie eine Rolle, denn die Harnröhre ist kürzer als bei Männern, wodurch die Bakterien schneller in die Blase gelangen können. Risikofaktoren sind neben Unterkühlung auch häufiger Geschlechtsverkehr, da den Bakterien aufgrund der mechanischen Reizung die Anheftung erleichtern wird oder das falsche Abwischen nach dem Toilettengang [4,5].

Wie kann D-Mannose helfen?
Die Schleimhaut der Harnwege weist Bestandteile auf, die in ihrer Struktur D-Mannose ähneln. Die Fimbrien (kleine Härchen) von E. coli binden sich an diese Zuckerstrukturen. Ist D-Mannose im Urin vorhanden, heftet sich das Bakterium an diese anstatt an die Schleimhaut. So wird es einfach mit dem Urin ausgeschieden, ohne die Blasenwand zu schädigen. Auf diese Weise wird das Risiko einer Entzündung gesenkt, und bereits vorhandene Symptome können gelindert werden. Da D-Mannose keine bakterizide (bakterientötende) Wirkung hat, interagiert es nicht mit einem eventuell bereits eingenommenen Antibiotikum [6].


Wusstest du?
Zwei von drei Harnwegsinfekten heilen von selbst aus, ohne dass Antibiotika notwendig sind [7]
Warum ist D-Mannose eine sinnvolle Alternative?
Wenn du unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leidest, weißt du, wie frustrierend es ist, immer wieder auf Antibiotika zurückgreifen zu müssen. Das Risiko dabei: Antibiotika können nicht nur unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall oder Pilzinfektionen verursachen, sondern langfristig auch zur Entwicklung von Resistenzen beitragen. Hier setzt D-Mannose an, denn der Einfachzucker tötet die Bakterien nicht ab, sondern verhindert ihre Anhaftung an der Blasenwand. Dadurch gibt es keine Wechselwirkungen [8].

Studienlage: Was sagt die Wissenschaft?
Die Forschung rund um D-Mannose ist vielversprechend. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass die Einnahme von D-Mannose während einer aktiven Blasenentzündung helfen kann, die Symptome zu lindern und erneuten Infektionen vorzubeugen. Die teilnehmenden Frauen nahmen über 13 Tage hinweg D-Mannose ein, wobei die Dosis nach den ersten drei Tagen reduziert wurde. Von den Frauen, die das Präparat längerfristig einnahmen, hatten nur 4,5 % eine erneute Blasenentzündung, im Vergleich zu 33,3 % der Kontrollgruppe [9].
Auch eine weitere Studie von 2022 konnte diese Ergebnisse bestätigen und zeigt, dass D-Mannose nicht nur präventiv hilft, sondern auch die Symptome einer akuten Blasenentzündung lindern kann [10].
Anwendung und Dosierung von D-Mannose
Wenn du unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leidest, weißt du, wie frustrierend es ist, immer wieder auf Antibiotika zurückgreifen zu müssen. Das Risiko dabei: Antibiotika können nicht nur unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall oder Pilzinfektionen verursachen, sondern langfristig auch zur Entwicklung von Resistenzen beitragen. Hier setzt D-Mannose an, denn der Einfachzucker tötet die Bakterien nicht ab, sondern verhindert ihre Anhaftung an der Blasenwand. Dadurch gibt es keine Wechselwirkungen [8].
Zusätzliche Maßnahmen gegen Harnwegsinfekte
Neben der Einnahme von D-Mannose gibt es weitere Möglichkeiten, einem Harnwegsinfekt vorzubeugen oder die Beschwerden zu lindern. Ausreichend trinken ist das A und O, um die Blase regelmäßig zu spülen. Auch kann die Einnahme von Cranberry-Präparaten unterstützend wirken. Cranberries enthalten Proanthocyanidine, die ebenfalls die Anheftung der Bakterien an die Blasenwand erschweren [11].

Fazit
D-Mannose ist eine gut verträgliche und natürliche Option zur Unterstützung bei Harnwegsinfekten. Ob vorbeugend oder begleitend zu einer akuten Therapie – D-Mannose kann helfen, die unangenehmen Symptome zu lindern und die Häufigkeit von Infektionen zu verringern. Wichtig ist jedoch, dass du dich bei akuten Beschwerden immer ärztlich beraten lässt, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Lass dich also nicht entmutigen, wenn dich mal wieder eine Blasenentzündung plagt – probiere D-Mannose als sanfte Unterstützung aus und finde heraus, ob es dir Erleichterung bringt!

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Referenzen
[1] Deutsche ApothekerZeitung: Nicht immer gleich ein Antibiotikum https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-38-2019/nicht-immer-gleich-ein-antibiotikum (abgerufen am 11.06.2023)
[2] PharmaWiki: D-Mannose https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=D-Mannose (abgerufen am 11.06.2023)
[3] Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Harnwegsinfektion https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/nieren-harnblase/harnwegsinfektion.html#:~:text=Eine%20Harnwegsinfektion%20wird%20meistens%20durch,bis%20in%20das%20Nierenbecken%20aufsteigen. (abgerufen am 11.06.2023)
[4] Baerheim A, Laerum E. Symptomatic lower urinary tract infection induced by cooling of the feet. A controlled experimental trial. Scand J Prim Health Care. 1992 Jun;10(2):157-60. doi: 10.3109/02813439209014054. PMID: 1345322.
[5] Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Blasenentzündung: Ursachen https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/blasenentzuendung/ursachen/ (abgerufen am 13.05.2023)
[6] Terlizzi ME, Gribaudo G, Maffei ME. UroPathogenic Escherichia coli (UPEC) Infections: Virulence Factors, Bladder Responses, Antibiotic, and Non-antibiotic Antimicrobial Strategies. Front Microbiol. 2017 Aug 15;8:1566. doi: 10.3389/fmicb.2017.01566. PMID: 28861072; PMCID: PMC5559502.
[7] Bundesministerium für Bildung und Forschung: Blasenentzündungen – zwei von drei Frauen werden ohne Antibiotikum gesund https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/blasenentzundungen-zwei-von-drei-frauen-werden-ohne-antibiotikum-gesund-1688.php (abgerufen am 11.06.2023)
[8] Lenger SM, Bradley MS, Thomas DA, Bertolet MH, Lowder JL, Sutcliffe S. D-mannose vs other agents for recurrent urinary tract infection prevention in adult women: a systematic review and meta-analysis. Am J Obstet Gynecol. 2020 Aug;223(2):265.e1-265.e13. doi: 10.1016/j.ajog.2020.05.048. Epub 2020 Jun 1. PMID: 32497610; PMCID: PMC7395894.
[9] Domenici L, Monti M, Bracchi C, Giorgini M, Colagiovanni V, Muzii L, Benedetti Panici P. D-mannose: a promising support for acute urinary tract infections in women. A pilot study. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2016 Jul;20(13):2920-5. PMID: 27424995.
[10] Wagenlehner F, Lorenz H, Ewald O, Gerke P. Why d-Mannose May Be as Efficient as Antibiotics in the Treatment of Acute Uncomplicated Lower Urinary Tract Infections-Preliminary Considerations and Conclusions from a Non-Interventional Study. Antibiotics (Basel). 2022 Feb 25;11(3):314. doi: 10.3390/antibiotics11030314. PMID: 35326777; PMCID: PMC8944421.
[11] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Blasenentzündungen vorbeugen https://www.gesundheitsinformation.de/blasenentzuendungen-vorbeugen.html (abgerufen am 11.06.2023)
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